Konflikte gehören zu Beziehungen und müssen keineswegs das Ende bedeuten. Paarkonflikte entstehen durch unterschiedliche Bedürfnisse, Kommunikationsprobleme, ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit oder äußere Stressfaktoren. Doch es gibt Wege, wie Paare Konflikte bewältigen und ihre Beziehung stärken können:

  • Konfliktlösung statt Konfliktvermeidung: Konflikte zu vermeiden kann auf den ersten Blick einfacher erscheinen, ist aber langfristig meist schädlich für die Beziehung. Es ist besser, Konflikte aktiv anzugehen und nach Lösungen zu suchen, anstatt sie zu ignorieren oder zu unterdrücken. Wenn die Partner*in z.B. bei Störungen lange die bekannte «Faust im Sack» macht, kann dies dazu führen, dass zu einem späteren Zeitpunkt ein Thema unverhältnismässig heftig aufs Tapet kommt und dann viel schwieriger zu bearbeiten ist, als wenn das Paar das Problem bereits in einem früheren Stadium besprochen hätte.
  • Offene und respektvolle Kommunikation: Eine wichtige Komponente für die Lösung von Paarkonflikten ist eine offene und respektvolle Kommunikation. Dabei kann es hilfreich sein, sich als Paar Zeit zu nehmen, zuzuhören und die eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken, ohne das Gegenüber zu unterbrechen oder abzuwerten. Es ist wichtig, nicht nur über Probleme zu sprechen, sondern auch positive Aspekte der Beziehung zu benennen. Die Kommunikation weiterzuentwickeln ist eine Lebensaufgabe, die Unterstützung von Paartherpeut*innen kann dabei hilfreich sein.
  • Verständnis für unterschiedliche Bedürfnisse: Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse. Dies gilt auch in einer Partnerschaft. Wenn wichige Grundbedürfnisse wie beispielsweise Autonomie, Bindung oder Sicherheit nicht zufriedenstellend erfüllt sind, kann dies mittelfristig zu Unzufriedenheit und Konflikten führen.
  • Zeit für gemeinsame Aktivitäten und positive Interaktionen: Konflikte können dazu führen, dass die Beziehung angespannt ist und die positiven Aspekte vernachlässigt werden. Gemeinsame Zeit für Aktivitäten und positive Interaktionen kann die Verbindung und den gegenseitigen «Goodwill» fördern. Diese können unter anderem gemeinsame Hobbys, lustige Momente oder gute Erlebnisse sein.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Manchmal können Paarkonflikte so heftig sein, dass es schwierig wird, alleine eine Lösung zu finden. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung von einem Paartherapeuten oder einer Paartherapeutin in Anspruch zu nehmen. Sie können im Idealfall den Konfliktprozess begleiten und dabei helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und Kommunikationsstrategien zu entwickeln

Weitere spannende Informationen zum Thema:

Zum Reinschauen:

Puls Beitrag vom 30.06.2014 zum Thema Streitkultur auf SRF

Zum Reinhören:

Ist das normal? Podcast von Zeit-Online vom 08.05.2023 auf Spotify

Zum Reinlesen:

Bericht aus dem Geo Wissen-Magazin zum Thema Liebe vom 09.11.2016

Ein Interview  mit dem Paartherapeuten Michael Mary zum Thema Streit im wireltern-Magazin